Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Forschung für Regional- und Alltagsgeschichte
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Stolpersteine - Steine gegen das Vergessen Familie Reis
Die Steine wurden verlegt am 20.03.2006.
Rechtsanwalt Dr. Hermann Reis, geboren am 16.9.1896 in Allendorf (Eder), Sohn des Viehhändlers Moses Reis, besuchte die Oberrealschule, heute Martin-Luther-Schule, in Marburg und wohnte in dem Israelitischen Lehrlings- und Schülerheim in Marburg. Nach "Kriegsabitur" und Teilnahme am Ersten Weltkrieg bis 1918, studierte er Jura in Marburg, Würzburg und Frankfurt. Nach der Promotion nahm er zusammen mit dem Rechtsanwalt Dr. Willi Wertheim in Marburg seine anwaltliche Tätigkeit auf. Bereits ab 1933 erhielten jüdische Anwälte und Notare Berufsverbot, und sie verloren ihre Zulassungen. Hermann Reis blieb daher nur die Möglichkeit, als "Rechts- und Devisenberater" zu arbeiten, und soweit es möglich war, denjenigen behilflich zu sein, die Deutschland verlassen konnten. Er selbst lehnte es ab "auszuwandern, so lange noch ein Jude in Marburg lebt". Reis war mit Selma Reis geb. Levi aus Treysa verheiratet. Das Ehepaar wohnte mit der Tochter Marion Berta Reis in der Friedrichstraße 2. 1940 erfolgte der zwangsweise Umzug in das "Ghettohaus" Heusingerstraße 3, 1942 in das "Ghettohaus" Schwanallee 15, dem Israelitisches Lehrlings- und Schülerheim. Am 6.9.1942 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert. Alle Familienmitglieder wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Das Leben des Hermann Reis und seiner Familie ist in einem Buch nacherzählt. Der Titel lautet German & Jew. Geschrieben wurde es von John K. Dickinson. |
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