Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Forschung für Regional- und Alltagsgeschichte
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Stolpersteine - Steine gegen das Vergessen Familie Wolf
Die Steine wurden verlegt am 28.04.2008.
Meier Wolf, geb. am 4. Juli1873 in Nordeck, zog im April 1905 in die Universitätsstraße 20 in Marburg und eröffnete dort am 1. Mai 1905 ein Manufakturwaren- und Bekleidungsgeschäft. Er heiratete Käthe Hammerschlag (geb. am 24.04.1883), die ab 1910 Mitbesitzerin des Geschäftes war. Käthe und Meier Wolf hatten drei Kinder: Ilse (*31.03.1906), Hans-Martin (*28.07.1914) und Kurt (*06.06.1918). Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Meier Wolf verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Wegen der bevorstehenden Zwangsauflösung und des Verkaufs seines Ladens entließ man ihn zunächst. Im Zuge der "Liquidierung", das heißt der Zwangsaufgabe seines Geschäftes, musste er die noch vorhandenen Waren, die Einrichtung und sein Haus weit unter Wert verkaufen. In Marburg wurden die vorhandenen jüdischen Geschäfte zum Großteil so aufgelöst und nicht von "Ariern" ("Arisierung") übernommen, da die Konkurrenz groß war. Im Doppelhaus Universitätsstraße 20/22 befand sich bereits ein ähnliches Geschäft (von der Emde) wie es Meier Wolf führte. Im September 1942 wurden Meier und Käthe Wolf sowie deren 88-jähriger Vater Anschel Hammerschlag nach Theresienstadt deportiert. Käthe Wolfs Todesdatum ist mit Ende 1943 als "in Auschwitz verschollen" angegeben. Meier Wolf wurde am 15. März 1944 ermordet, während Anschel Hammerschlag vier Wochen nach der Deportation auf Grund der Strapazen im KZ Theresienstadt umkam. Bereits 1941 waren Hans-Martin Wolf und seine Frau Anita geb. de Jonge (*14.1.1916) nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Ilse und Kurt Wolf gelang die Flucht in die USA. |
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