Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Forschung für Regional- und Alltagsgeschichte
|
||||||
Stolpersteine - Steine gegen das Vergessen Familie Beck
Die Steine wurden verlegt am 16.11.2006.
Ludwig Beck wurde am 9.2.1879 in Mainz geboren. Er führte se 1911 ein "Rechts- und Incassobüro" im Haus Am Markt 9 in Marburg. Das Büro wurde im April 1912 in die Weidenhäuser Straße 31 verlegt. Hier wohnte er auch mit seiner Frau Irma geborene Schuster, die am 20.5.1881 in Mannheim geboren wa und mit seinen drei Töchtern Saedy, Milli und Rosa Beck. Von 1915 bis 1918 war Ludwig Beck Soldat im Ersten Weltkrieg Er war Mitglied der SPD und gehörte dem Reichsbanner (ein in der Weimarer Republik gegründeter und von Sozialdemokraten dominierter paramilitärischer Verband zur Verteidigung der demokratischen Staatsordnung) an. Im August 1937 musste Beck sein Büro schließen. Die Familie wohnte zu dieser Zeit nicht mehr in der Weidenhäuser Straße. Am 18.6.1938 wurde Ludwig Beck im Rahmen der sogenannten "Asozialen-Aktion" in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Nach knapp zwei Monaten waren circa 150 Gefangene, was einem Anteil von 30 Prozent der Inhaftierten entsprach, gestorben, weil sie schwerste Arbeiten verrichten mussten. Warum Beck im Rahmen dieser Verhaftungsaktion verschleppt wurde, ist ungeklärt. Eine mögliche Vorstrafe auch im Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit könnte der Grund gewesen sein, da neben den so genannten "Asozialen" auch Juden verschleppt wurden, die mit einer Gefängnisstrafe von wenigstens einem Monat bestraft waren. Ludwig Beck starb am 8.2.1940 unter ungeklärten Umständen im KZ Buchenwald. Seine Frau Irma Beck wurde am 8.12.1941 aus Marburg deportiert und gilt als "in Riga verschollen", das heißt sie wurde ermordet. Tochter Saedy Sander geb. Beck und ihre kleine Tochter Doris Helga Sander wurden ebenfalls ermordet. Der Ehemann Max Sander konnte nach England flüchten. Es gelang ihm aber nicht mehr, seine Familie nachkommen zu lassen. Die Schwestern Rosa Müller geb. Beck und Milli Mitscherlich geb. Beck überlebten die NS-Zeit. Der Familie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Marburg ein Gedenkstein gesetzt. |
||||||
Startseite
|
Impressum und Datenschutzerklärung
|
nach oben
© Geschichtswerkstatt Marburg 2024 |